Bei Stress schüttet der Körper Adrenalin aus, das schnell Energie in Muskeln und Gehirn freisetzt. Das ermöglichte ursprünglich eine schnelle Reaktion in bedrohlichen Situationen.
Der Mensch war dadurch sofort kampf- bzw. fluchtbereit. Um alle Energie in Kampf oder Flucht zu investieren, schaltet das Adrenalin außerdem Hirnfunktionen wie Sprache oder Wissen weitgehend aus, weil die in gefährlichen Situationen zweitrangig sind.In der heutigen Zeit, in der Stress im Allgemeinen nicht mehr durch lebensgefährliche Situationen hervorgerufen wird, kann dieser Vorgang hinderlich sein. Viele kennen sicherlich das berühmte Black-Out in Prüfungssituationen oder als Redner vor Versammlungen – der Stress ist groß und auf einmal ist das Gehirn wie leergefegt.
Was nun? In den meisten Situationen ist es durchaus möglich, wenigstens ein paar Sekunden kurz tief durchzuatmen und den Stress abzubauen. Bitten Sie in Prüfungen den Prüfer um diese Sekunden, in den meisten Fällen werden Sie dafür Verständnis bekommen und vermeiden hilfloses Herumgestottere. Wenn Sie vor größeren Versammlungen reden, greifen Sie zum Wasserglas oder begrüßen Sie erstmal Ihre Zuhörer. Stellen Sie sich selbst vor und steigen Sie langsam in Ihren Vortrag ein. Ist die erste Hürde überwunden, verflüchtigt sich das Problem meistens von selbst.
Neben diesen kurzfristigen Stress-Situationen gibt es jedoch in unserer hektischen Zeit auch viele Fälle von beruflichem Dauerstress. Tägliche Aufgaben mit großem Zeitdruck halten die Menschen in einem hohen Level permanenter Anspannung, was langfristig zu Erschöpfungserscheinungen und Krankheiten wie dem Burnout-Syndrom führt. Aus diesem Zustand herauszufinden ist oft ohne Hilfe von außen nicht möglich, da der Körper breits „ausgebrannt“ („Burn out“ bedeutet ausbrennen) ist. Es gilt also, möglichst frühzeitig vorzubeugen, um auch gar nicht erst in gefährliche Alltagsstrukturen zu verfallen.
Was tun gegen Stress?
Achten Sie auf Signale. Fühlen Sie sich überlastet? Sind Sie häufig müde oder erschöpft, selbst am Wochenende? Kommen Sie schwer zur Ruhe? Dann sollten Sie schnellstens anfangen, etwas mehr für sich zu tun! Sie haben keine Zeit? Nehmen Sie sich welche! Zeitmanagement ist der erste Schritt zur Entlastung. Setzen Sie Prioritäten: Welche Aufgaben sind Ihnen wert, Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu opfern? Planen Sie regelmäßig Zeit für sich selbst ein. Im Folgenden bieten wir Ihnen einige Vorschläge, wie Sie diese Zeit für sich selbst nutzen können, um sich vom Alltagsstress zu entspannen.
Kleinigkeiten
Die ersten Dinge, auf die Sie achten sollten, sind eigentlich Kleinigkeiten, die wir hier nur nochmal kurz erwähnen möchten. Sorgen Sie für genug Schlaf. Jeder Mensch braucht unterschiedlich viel Schlaf, um sich fit zu fühlen. Werden Sie Ihrem persönlichen Schlafbedürfnis sowohl in Dauer als auch Regelmäßigkeit gerecht. Entspannen Sie sich ab und zu mit ruhiger Musik. Ob Klassik oder Chill-Out – erlaubt ist, was entspannt. Selbst im Hintergrund bei kleineren Tätigkeiten kann beruhigende Musik entspannend wirken.
Atmen Sie ab und zu ganz bewusst durch. Vielleicht auch mit Hilfe unserer Tipps zum Atemtraining. Einfach ein paar Sekunden Pause vom Stress können bereits sehr gut tun.
Sport
Beim Sport kann der Körper das durch Stress produzierte Hormon Adrenalin wieder abbauen. Die körperliche Betätigung schafft außerdem einen guten Ausgleich zu reiner Kopfarbeit im Büro. Welche Sportart für Sie die richtige ist, können Sie dabei selber entscheiden.
Mehr dazu: Einfache Fitnessübungen und Fitness fürs Büro.
Meditation
Während Meditation Bestandteil vieler Religionen ist und dort teilweise der Weg zu Trance-Zuständen darstellt, ist Meditation in Europa eher ein Mittel zur Entspannung. Die Versenkung geschieht hierbei meistens durch Konzentration auf eine Bewegung oder einen Gegenstand. Beim Yoga beispielsweise wird die Meditation durch bewusste Atmung herbeigeführt. Manche Meditationen bedienen sich auch eines Mantras, also einer wiederholt gesprochenen, gesungenen oder auch nur gedachten Wortfolge.
Autogenes Training
Autogenes Training ist eine Entspannungsmethode, die auf der Autosuggestion basiert. Anfänger befassen sich meist zuerst mit völliger Muskelentspannung, Fortgeschrittene können sich mit dieser Methode der Lösung von Problemen widmen. Autogenes Training wird in den meisten Fällen angeleitet (kann später aber auch alleine stattfinden) und beinhaltet spätestens im fortgeschrittenen Stadium Fantasie-Reisen im Zustand der Entspannung.
Zuerst lernt der Patient allerdings die Technik der Entspannung durch Autosuggestion. Hier kann zum Beispiel die Vorstellung suggeriert werden, bestimmt Körperteile seien besonders schwer, leicht oder warm. Fantasiereisen führen den Suchenden später im Geist auf einen Berg oder zu einer Waldlichtung, um dort die Lösung seines Problems zu finden.
Massage
Massagetechniken zielen darauf ab, durch mechanische äußere Einflüsse den Körper zu entspannen und dadurch auch Einfluss auf die Psyche zu nehmen. Neben den üblichen knetenden Bewegungen bedient sich die ayurvedische Massage verschiedener Kräuter und Öle, die Klangschalenamassage nutzt die Vibrationen des Schalls, die Warmsteinmassage nutzt Wärme. Shiatsu wie auch die Thai-Massage basieren auf der Vorstellung von Energiebahnen im Körper, die durch äußeren Druck beeinflusst werden.
Sauna & Solarium
Auch bei einem Besuch in der Sauna oder im Solarium können Sie hervorragend entspannen. Nehmen Sie sich einfach Zeit für sich selbst, schwitzen Sie den Stress aus und lassen Sie das wohltuende Licht des Solariums auf Ihre Stimmung wirken.