Bei einer Schlafapnoe erleiden Betroffene im Schlaf immer wieder Atempausen und Atemaussetzer. Der medizinische Fachbegriff „Apnoe“ bezeichnet einen Atemstillstand. Es handelt sich hierbei also um eine Atemstörung im Schlaf, die jedoch ernstzunehmende Folgen auf die menschliche Gesundheit haben kann.
Zudem wird die Schlafqualität maßgeblich beeinträchtigt. Es kommt zu vermehrter Müdigkeit, Schwäche und Konzentrationsstörungen. Die Ursache für eine Schlafapnoe sind verengte Atemwege: Dies kann genetisch bedingt sein oder eine mögliche Folge von Übergewicht.
Schlafapnoe Definition – was ist das?
Schnarchen ist ein sehr häufig vorkommendes Phänomen, hat in der Regel aber keinen Krankheitswert. Schnarchen wird vor allem vom Partner als störend empfunden und kann die Schlafqualität deutlich mindern. Das Schlafapnoe Syndrom ist dagegen ein ernstzunehmendes Krankheitsbild, das unbedingt ärztlich untersucht und behandelt werden sollte. Hier wird eine unregelmäßige Atmung mit Atemaussetzern beobachtet. Diese Atemstillstände dauern rund zehn Sekunden und treten mindestens fünf Mal stündlich im Schlaf auf.
Welche Folgen hat eine Schlafapnoe auf die Gesundheit des Menschen?
Ein erholsamer und guter Schlaf ist für die Gesundheit von zentraler Bedeutung. Ein langandauernder Schlafmangel kann viele unangenehme Konsequenzen nach sich ziehen, so beispielsweise Kopfschmerzen, trockene und brennende Augen, Müdigkeit, Erschöpfung, Gereiztheit und Konzentrationsschwierigkeiten. Die Schlafapnoe verhindert massiv die nächtliche Ruhe. Durch die Atemaussetzer sinkt der Kohlendioxid- und Sauerstoffgehalt im Blut stark ab. Dies bewirkt im Körper eine Art „Alarmreaktion“ und die betroffene Person wacht auf, um nach Luft zu schnappen. Dies passiert häufig sogar unbewusst. Lange Wachphasen in der Nacht, Tagesmüdigkeit und Konzentrationsprobleme sind die Folge. Zudem kann eine Schlafapnoe ein erhöhtes Risiko für Herzrhythmusstörungen, Gefäßkrankheiten oder Diabetes darstellen.
Ursachen & Risikofaktoren
Grundsätzlich findet eine Unterscheidung zwischen einer obstruktiven und einer zentralen Schlafapnoe statt. Die Ursache einer obstruktiven Schlafapnoe ist in den meisten Fällen eine Verengung bzw. Verlegung der Atemwege. Bei der zentralen Schlafapnoe fehlt der Atemmuskulatur die „Aufforderung“ vom Gehirn, aktiv zu werden und nach Luft zu schnappen: Diese Form der Erkrankung kommt jedoch seltener vor.
Eine mögliche Ursache für verengte und blockierte Atemwege kann Übergewicht sein. Rund 80 Prozent der Patienten, die an einer Schlafapnoe leiden, bringen ein deutlich zu hohes Gewicht auf die Waage. Doch auch eine Fehlstellung des Unterkiefers kann zu einem erhöhten Atemwiederstand führen. Weitere Auslöser können auch zu große Mandeln oder eine vergrößerte Zunge sein, denn dadurch wird der Rachenraum zusätzlich eingeengt.
Im Schlaf kommt es zu einer Entspannung der Muskulatur. Insbesondere in Rückenlage kann es dazu kommen, dass die Zunge in Richtung Rachen rutscht. Dies führt möglicherweise auch zu einem kurzfristigen Verschluss der Luftwege.
Weitere mögliche Auslöser für eine Schlafapnoe sind jedoch auch diverse Medikamente, wie beispielsweise Beta-Blocker oder diverse Schlafmittel wie Zolpidem. Auch ein Drogen- oder Alkoholgenuss kann die Entstehung einer Schlafapnoe deutlich begünstigen.
Eine mögliche Ursache für eine zentrale Schlafapnoe kann beispielsweise ein Schlaganfall sein. Hier sind die vom Gehirn ausgehenden „Befehle“ an die Atemmuskeln gestört. Das menschliche Hirn ist sozusagen die „Steuerzentrale“ für die Atemaktivität. Wenn das Atemzentrum im Hirn gestört ist und die notwendigen Impulse zur Atmung nicht mehr ordnungsgemäß gesendet werden, kann es zu Atemaussetzern und somit zu einer zentralen Schlafapnoe kommen. Auch eine Hirnhautentzündung oder eine Durchblutungsstörung des menschlichen Gehirns, können Ursachen für eine zentrale Schlafapnoe sein.
Wie häufig tritt eine Schlafapnoe auf?
Die obstruktive Schlafapnoe tritt deutlich häufiger als die zentrale Schlafapnoe auf. Rund vier Prozent der Männer über 40 Jahre sind hiervon betroffen. Der Frauenanteil liegt bei rund zwei bis fünf Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, an einer obstruktiven Schlafapnoe zu erkranken, nimmt mit steigendem Lebensalter immer mehr zu. Bei Menschen, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leiden, kann eine obstruktive Schlafapnoe deutlich häufiger beobachtet werden, als bei der restlichen Bevölkerung. Auch stark übergewichtige Personen leiden sehr oft an einer Schlafapnoe. Sehr viele betroffene Personen realisieren die Erkrankung gar nicht, sondern gehen lediglich davon aus, dass sie „nur schnarchen“. In den meisten Fällen ist es der Partner, der Anzeichen und Symptome eines Schlafapnoe Syndroms realisiert.
Symptome und Begleiterscheinungen
Ein typisches Symptom der obstruktiven Schlafapnoe ist ein unregelmäßiges und lautes Schnarchen. Dieses wird in der medizinischen Fachsprache als „Rhonchopathie“ bezeichnet. Aus einem harmlosen „primären Schnarchen“ kann sich also durchaus eine Schlafapnoe entwickeln.
Eine Schlafapnoe hat zudem noch folgende Symptome:
- Kopfschmerzen
- Gesteigerte Müdigkeit und Abgeschlagenheit über den Tag
- Mundtrockenheit am Morgen
- Erschöpfung und Schwächegefühl
- Konzentrationsprobleme
- Gedächtnisstörungen
- Depressionen und Niedergeschlagenheit
- Beeinträchtigung der Potenz
Eine Schlafapnoe ist langfristig eine hohe Belastung für den Körper. Häufig auftretende Atemstillstände versetzen den Organismus immer wieder in einen „Alarmzustand“. Infolgedessen steigt der Blutdruck an: Bluthochdruck ist gleichzeitig ein hoher Risikofaktor für diverse Folgeerkrankungen wie Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen oder Schlaganfälle.
Schlafapnoe Test: Erkennen und behandeln, welcher Arzt?
Wenn eine Verdacht auf eine Schlafapnoe besteht, sollte unbedingt ein Facharzt aufgesucht werden. Es ist äußerst wichtig, diese Schlafstörung zu behandeln, damit keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit entstehen. Aufgrund der Schilderungen des Betroffenen sowie den Beobachtungen des Partners, kann der Arzt eine erste Diagnose treffen.
Diagnose
Durch eine anschließende körperliche Untersuchung prüft der Mediziner, ob charakteristische Symptome für eine Schlafapnoe vorliegen. Auch eine Blutuntersuchung kann in vielen Fällen Teil der Diagnose sein.
Des Weiteren ist die Untersuchung der betroffenen Person im Schlaflabor ein wichtiger Bestandteil des Diagnoseverfahrens. Hier wird ermittelt, ob eine zentrale oder eine obstruktive Schlafapnoe vorliegt oder ob andere Schlafstörungen gegeben sind.
Schlafapnoe behandeln: mögliche Behandlungs- und Therapieoptionen
Der erste wichtige Schritt in der Behandlung einer Schlafapnoe ist die Normalisierung der Atmung im Schlaf. Bei einer leichten Ausprägung der Schlafapnoe gibt es eine Reihe wirksamer Maßnahmen, die selbst ergriffen werden können:
- Übergewicht reduzieren bzw. vermeiden:
Überschüssige Pfunden belasten den gesamten Körper und sind ein Hauptrisikofaktor für die Entstehung einer Schlafapnoe. Eine ausgewogene und frische Ernährung sowie ausreichend Bewegung tragen effizient dazu bei, Gewicht zu reduzieren und Atemaussetzer zu verringern. - Auf Alkohol möglichst verzichten:
Ein übermäßiger Alkoholgenuss führt zu einem unruhigen Schlaf. Der Organismus befindet sich die meiste Zeit in einer sogenannten „Leichtschlafphase“. Die eigentliche Erholung findet der Körper jedoch in der Tiefschlafphase. Diese wird durch einen übermäßigen Alkoholgenuss verkürzt oder fällt unter Umständen sogar komplett weg. - Auf Rauchen und Schlaftabletten verzichten:
Vermeiden Sie Nikotingenuss und nehmen Sie auch Abstand von Schlafmitteln. Beruhigungs- und Schlafmittel bewirken eine weite Entspannung der Atemmuskeln. Die Atmung wird somit gedämpft und die Entstehung einer Schlafapnoe begünstigt. - Auf einen regelmäßigen Schlafrhythmus achten:
Achten Sie auf eine ausreichende Schlafdauer und eine optimale Schlafumgebung. Die richtige Matratze ist eine äußerst wichtige Komponente für einen guten und erholsamen Schlaf. Lüften Sie vor dem Schlafen, um eine ideale Raumluft zu gewährleisten. - Die Schlafposition wechseln:
Schlafen Sie möglichst nicht in Rückenlage. Hier könnte ein Seitenschläferkissen ein sehr gutes Hilfsmittel sein. Beim Schlafen in Rückenlage kommt es zu einer Entspannung der Gaumen- und Rachenmuskeln. Infolgedessen kann die Zunge leichtern nach hinten fallen und das begünstigt sowohl Schnarchen, als auch die Entstehung einer Schlafapnoe.
Wenn diese Selbstmaßnahmen erfolglos bleiben, gibt es die Möglichkeit, eine Schlafapnoe durch eine Atemmaske zu behandeln. Bei dieser Therapieform (CPAP) werden die betroffenen Patienten über eine individuell angepasste Nasenmaske beatmet. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass konstant ein positiver Luftdruck gewährleistet wird, um das Kollabieren der oberen Atemwege zu verhindern. Auf diese Weise lässt sich die Atmung im Schlaf wieder normalisieren.
Schlafapnoe Gerät: Behandlung mit einer Atemmaske (CPAP-Therapie)
Häufig ist eine Behandlung der Schlafapnoe mit einer speziellen Atemmaske empfehlenswert. Diese wird nachts, vor dem Schlafengehen angelegt. Die Schlafapnoe Maske ist mit einem Gerät verbunden, das mit einem leichten Überdruck Luft in den Mund und in die Nase bringt. Die meisten Menschen gewöhnen sich sehr rasch an die Beatmung in der Nacht und fühlen sich schon sehr bald wieder besser und leistungsfähiger. In einem speziellen Schlaflabor wird die Maske individuell angepasst und auch der Umgang damit detailliert erklärt. Diese Beatmungsgeräte sind heutzutage äußerst modern und klein. Sie ermöglichen ein flexibles und leichtes Einsetzen und sind sehr bedienfreundlich.
Wenn eine Behandlung der Schlafapnoe mit einer Atemmaske nicht erfolgreich oder zu umständlich ist, kann auch eine sogenannte „Schnarch-Schiene“ verwendet werden. Diese Schiene sorgt dafür, dass der Unterkiefer im Schlaf nicht zu weit nach hinten in den Rachenraum rutscht und auf diese Weise die Atemwege verengt.
Wann ist eine Operation sinnvoll oder notwendig?
Wenn Polypen in der Nase oder vergrößerte Rachenmandeln die Ursache für eine Schlafapnoe sind, können diese in einer Operation entfernt werden. Des Weiteren kann eine Operation effizient helfen, die Luftwege zu weiten. Sehr viele Operationen lassen sich in der heutigen Zeit minimalinvasiv durchführen und sind nur ein kleiner Eingriff. Sprechen Sie mit einem Facharzt darüber, welche Möglichkeiten im Einzelfall gegeben sind und lassen Sie sich vom Profi über mögliche Risiken aufklären.
Auch die Operationstechnik sollten der Betroffene und der Arzt immer genauestens miteinander besprechen.
Effiziente Vorbeugung
Der erste wichtige Schritt ist alle möglichen Auslöser und Faktoren zu vermeiden, die eine Schlafapnoe begünstigen können. Insbesondere Übergewicht begünstigt die Entstehung von Atemaussetzern. Aus diesem Grund sollte auf ausreichend Bewegung, eine optimale Flüssigkeitszufuhr und eine ausgewogene Ernährung geachtet werden.