Heilfasten und Entschlackungskuren liegen derzeit stark im Trend. Sich für eine Fastenkur zu entscheiden, dafür gibt es viele verschiedene und sehr individuelle Gründe.
Fasten bedeutet: Entschlacken, Entgiften, Krankheitsymptome und Allergien abschwächen, das Imunsystem ankurbeln und letztendlich vorallem das Regenerieren von Geist und Körper. Fasten wird jedoch hauptsächlich zum seelischen Ausgleich eingesetzt. Nach einer Fastenkur fühlen sich die Betroffenen frischer, leben bewusster und geben an mehr Lebensfreude zu haben. So beginnen viele Menschen zur Vorbereitung auf einen Wandel ihrer Lebens- bzw. Essgewohnheiten oder auch nach extremen Erfahrungen wie zur Bewältigung von Trauer eine Fastenkur.
Fasten aus körperlichen und seelischen Gründe
Weshalb Menschen fasten hat viele verschiedene und sehr persönliche Gründe. Lange schon steht der gesundheitliche Aspekt einer Reinigung der Ausscheidungsorganen im Hintergrund – der „Wellnessfaktor“ und die psychische Erfahrung im Zuge einer Fastenkur sind für die meisten Personen maßgeblich sich für eine Fastenkur zu entscheiden. Fastenkuren ermöglichen vielen Menschen, sich bewusst zu besinnen und sich und seinen Körper aus einen anderen Blickwinkel zu betrachten. Nicht zuletzt aus diesen Gründen werden Fastenkuren seit jeher als Bestandteil vieler Religionen in Vorbereitung auf wichtige Feiertage angewandt.
Besonders der gesundheitliche Aspekt spielt beim Fasten eine große Rolle. Vorallem stark Übergewichtige profitieren von einer schnellen und kontrollierten Gewichtsabnahme, bei der gleichzeitig die Werte für Harnsäure, Blutfett, Blutdruck und besonders der Blutzucker sinken. Dadurch, dass der Körper durch eine Fastenkur von derartigen Stoffen „befreit“ wird, werden Zivilisationskrankheiten (Stoffwechselstörungen, Verstopfungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden) und Folgeerkrankungen des Übergewichts direkt und auch präventiv bekämpft. Die Stärkung des Imunsystems ist ein weiterer Punkt, weshalb eine Fastenkur empfohlen werden kann.
Fasten lindert Rheuma
Das Ausschwemmen der Fette in Blut und Körper ist nach Berichten von Betroffenen auch eine erfahrungsgemäß wirksame Methode um rheumatische Erkrankungen zu lindern. Viele Patienten berichten von positiven Auswirkungen einer Fastenkur auf die entzündlichen rheumatischen Beschwerden und eine Linderung der Schmerzen. Vermutet wird, dass die fehlende Zufuhr von speziellen Fetten die Produktion der Entzündungsfaktoren (Eicosanoide) behindert. Die dafür verantwortliche Arachidonsäure in tierischen Fetten wird während der Fastenkur nicht mehr in den Körper aufgenommen und Rheuma wird gelindert.
Dass der Mensch eine beschränkte Zeit ohne oder mit nur sehr beschränkter Aufnahme von Nahrung überleben kann, lässt sich mit unserer evolutionären Vergangenheit erklären. Der menschliche Körper ist darauf angelegt Nahrungsvorräte in Form von Reserven aus Proteinen und Fett anzulegen. Reserven, die uns in Zeiten von Nahrung in Überfluss schnell zu Übergewicht und dessen Folgeerkrankungen führen. Fasten gilt also nicht nur als individuelle geistige Erfahrung, es hilft dem Körper sich von Gift- und sogenannten Schlackenstoffen zu reinigen.
Nicht nur der Körper profitiert vom Fasten
Personen die Fasten berichten jedoch besonders häufig auch von einer nachhaltigen seelischen Erfahrung, ein Erlebnis von Geist und Seele. Durch das kontrollierte Weglassen von (bestimmter) Nahrung finden viele Menschen zur inneren Ruhe und können sich auf Probleme und Lebensfragen besinnen. Oft gelingt es ihnen erst dann, Lösungen auf persönliche Fragen zu finden. Durch das Fasten und den Verzicht von Nahrung wird die körpereigene Substanz Serotonin freigesetzt, welche die Stimmung der fastenden Person positiv beeinflusst. Auch wird ein morphinähnlicher Stoff im Zuge des Nahrungsverzichts freigesetzt, welcher das Hungergefühl hemmt und somit eine Reaktion des Körpers auf diesen Ausnahmezustands darstellt. Somit reagiert der Körper im Grunde nur auf den Hunger, und macht diesen Zustand durch die freigesetzten Substanzen erträglicher. Für den Fastenden bedeutet diese Ausschüttung jedoch als Nebeneffekt eine geistige Erfahrung.
Wer eine Fastenkur durchführen möchte, der sollte im Vorweg einiges Bedenken: Nicht immer führt eine Fastenkur zum gewünschten Erfolg. Sprechen körperliche oder auch seelische Beschaffenheiten gegen das Fasten, so wird die Fastenkur schnell zur enormen Belastung und fügt mehr Schaden zu als positive Effekte. Gerade Herz und Kreislaufsystem können stark unter einer Fastenkur leiden, bestehende Erkrankungen müssen im Vorfeld unbedingt durch einen Arzt abgeklärt werden.
Fasten für die Seele, nicht für das Schlankheitsideal
Besonders wichtig ist die Erkenntnis, dass eine Fastenkur keine sinnvolle Maßnahme zur Gewichtsreduktion darstellt. Während der Ausnahmesituation des Körpers im Zuge einer Fastenkur greift der Körper als „Notreaktion“ auf seine eigenen Reserven aus Fett und Eiweiß zurück. Personen, welche vorwiegend zur Gewichtsreduktion fasten möchten sollten eins bedenken: Durch diese „Notsituation“ ist der Stoffwechsel auf Sparflamme eingestellt. Nimmt der Fastende nach der Fastenkur wieder normale Nahrung zu sich, so versucht der Organismus in Folge der Ausnahmesituation sofort Depots für weitere „Hungerperioden“ anzulegen. Die Konsequenz ist der berüchtigte Jojo-Effekt und der Fastende nimmt mehr zu, als er vorher abgenommen hat.
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