Das sogenannte Heilfasten ist eine der bekanntesten Methoden der Fastenkuren, welche die körperliche Fastenkur im Zuge einer ganzheitlichen Gesundung mit gezielter Physio-, Bewegungs- und auch Psychotherapie kombiniert.
Dr. Otto Buchinger entwickelte diese Form des Fastens, wobei das Hauptanliegen in der Prävention bestimmter Erkrankungen durch die Reinigung des Körpers und Stärkung des Imunsystems liegt. Auch bereits bestehende Erkrankungen können durch das „Heilfasten nach Buchinger“ gelindert werden, wobei eine ärztliche Therapie nicht durch alleiniges Fasten ersetzt werden kann. Das Heilfasten kann als zusätzliche Option und nur nach einem ausführlichen Gespräch mit dem Arzt vorgenommen werden.
Entlastungstage
Das Heilfasten wird zunächst durch 2 – 3 „Entlastungstage“ vorbereitet. So kann sich der Körper und auch das Befinden auf die insgesamt 3 – 4 Wochen anhaltende Ausnahmesituation vorbereiten. Während der Entlastungstage werden nicht mehr als 600 kcal am Tag zu sich genommen. Empfohlen werden hier Hafer-, Obst- oder Reistage, bei denen der Fastende hauptsächlich Kohlenhydrate aber wenig Eiweiß und gar kein Fett zu sich nimmt.
Hauptteil
Am ersten Tag der Fastenkur ist eine komplette Darmentleerung vorgesehen. Die Reinigung der Ausscheidungsorgane durch die Einnahme von Glaubersalz sowie die Vorbereitung durch die Entlastungstage stellen den Körper nun auf die bevorstehende Fastenperiode ein. Um den Abtransport von sogenannten Schlackenstoffen und die Reinigung von Körper und Seele zu begünstigen, wird nun an jedem zweiten Tag der Kur eine weitere Darmentleerung mit Hilfe eines Einlaufs vorgenommen.
Wichtig ist vorallem das Aufrechterhalten der Flüssigkeitsmenge im Körper. Um den gewünschten Stoffwechsel zu erreichen empfiehlt Dr. Buchinger morgens ¼ l Tee, mittags ¼ l Fruchtsaft, nachmittags wieder ¼ l Tee und zusätzlich dazu über den gesamten Tag verteilt 2 l Mineralwasser zu trinken.
Fastenbrechen
Im letzten Teil der Heilfastenkur wird der Körper nun langsam wieder auf die normale Nahrungszufuhr vorbereitet. Das sog. „Fastenbrechen“ (auch Aufbautage genannt) bringt dem Körper schonend und stufenweise die normale Kost wieder näher und trägt dazu bei, dass die sich zurückgebildeten Verdauungssäfte wieder angeregt werden. Eine plötzliche normale Nahrungsaufnahme würde ohne die Hilfe der Verdauungssäfte im Magen-Darm-Trakt zu starken Beschwerden wie z. B. Magenschmerzen oder auch -krämpfen führen.
Um den Körper also langsam wieder an die Nahrung heranzuführen eignen sich besonders milde und schonende Lebensmittel wie Rohkost, Gemüsesuppen oder auch Äpfel. Um diesen Prozess zu fördern darf auch hier nicht auf eine Flüssigkeitszufuhr von mindestens 2 l am Tag verzichtet werden.