Mit den wärmeren Temperaturen lockt es nicht nur Menschen und Tiere ins Freie, auch Bienen, Wespen, Hornissen, Zecken und Mücken erwachen aus dem Winterschlaf und werden aktiv. Von Parfum, Süßspeisen und den Blumen in den Gärten angelockt, sind Bienen und co. den ganzen Sommer über lästige Begleiter.
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Mückenstiche
Besonders in der Nähe von Teichen und ab frühem Abend kommen weibliche Stechmücken und Schnaken aus ihren Verstecken und gehen auf die Jagt nach tierischem Blut. Haben sie ein Opfer gefunden, durchbohren sie seine Haut mit ihrem Stechrüssel und injizieren Proteine um die Blutgerinnung zu hemmen. Die Folge der Insektenstiche sind rote, geschwollene und juckende Pusteln.
Erste Hilfe bei Mückenstichen
- Auch wenn es schwer fällt: nicht Kratzen! Durch das Kratzen verteilen sich die juckenden Proteine im Gewebe und verstärkt den Juckreiz
- Um eine Schwellung zu verhindern mit Eis oder kalten Umschlägen kühlen
- Spezielle Gels (z.B. Fenistil) mindern den Juckreiz und die Schwellung
- Antihistaminika-Gels helfen gegen Schmerzen beim Einstich (wenn die Mücke einen Nerv beim Stechen berührt).
Die wirksamste Hilfe gegen Mückenstiche und generell Insektenstiche ist es, ihnen vorzubeugen. So sollten Sie ihre Brutstätten (in Gewässernähe) meiden und insktenabwehrende Cremes und Gels benutzen. Schützen Sie Ihre Gliedmaßen durch Kleidung und benutzen Sie mückenabwehrende Zitronella-Kerzen, wenn Sie sich abends im Freien aufhalten. Moskitonetze schützen besonders Kinderbetten, für die Fenster können Sie spezielle Insektengitter verwenden. Licht lockt Mücken an – öffnen Sie Ihre Fenster nach Einbruch der Dämmerung erst, wenn sämtliche Lichtquellen in den Zimmern ausgeschaltet sind.
Bienen-, Hornissen- und Wespenstiche
Vorallem in den Monaten von Mai bis Juli werden Bienen aktiv und sammeln Pollen und Nektar von Blüten ein. Wenn Bienen sich bedroht fühlen, verteidigen sie sich und ihre Artgenossen mit ihrem Stachel. Der am Stachel hängende Giftsack injiziert Bienengift, welches schmerzhafte Schwellungen hervorruft.
Erste Hilfe bei Bienen- und Wespenstichen
- Entfernen Sie den Stachel der Biene mit einer Pinzette. Achten Sie hierbei vorallem auf das Entfernen des Giftsacks
- Mit einem speziellen Sauger das Insektengift aus der Einstichstelle saugen
- Um eine Schwellung zu verhindern mit Eis oder kalten Umschlägen kühlen
- Eine aufgeschnittene Zwiebel oder ein Stück Würfelzucker auf die Stelle pressen: sie lindert die Beschwerden
Achtung: Bei allergischen Reaktionen oder Insektenstiche im Mundbereich sollten Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen! Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Frösteln oder Hitzegefühl.
Sinnvoll ist es vorallem, Bienen aus dem Weg zu gehen und sie nicht durch Bewegungen (etwa durch Wegschlagen) zu provuzieren. Lassen Sie keine Süßspeisen oder süße Getränke ohne Abdeckung im Freien stehen. Trinken Sie keine Getränke aus Gefäßen, die Sie nicht einsehen können. Laufen Sie nur mit ausreichendem Schuhwerk durch Wiesen und lassen Sie keine Essensreste umherliegen. Mülleimer im Freien sollten verschlossen sein. Auffällige Farben an Kleidung und intensive Parfums können Bienen und Wespen anlocken.
Zeckenbisse
Zeckenstiche oder auch Zeckenbisse werden häufig erst spät bemerkt. Sie treten vorallem nach Wanderungen in hohen Gräsern oder Sträuchern an Lichtungen auf. Die im Durchschnitt nur Millimeter großen Zecken gehen von den Gräsern auf die Füße und Beine über. Sie graben ihren Kopf in die Haut ein und saugen das sich mit Blut voll, bis sie z. T. bohnengroß werden. Zecken sollten rasch entfernt werden, da sie Krankheiten wie FSME oder Borreliose übertragen können. Klären Sie mit Ihrem Arzt die Option auf eine FSME-Schutzimpfung ab, wenn Sie in einem Zecken-Risiko-Gebiet wohnen.
Erste Hilfe bei Zeckenstichen
- Entfernen Sie die Zecke mit einer speziellen Zange oder einer „Zeckenkarte“
- Der Kopf darf nicht verletzt werden, in der Wunde verbleibende Reste und Flüssigkeiten können Infektionen wie FSME oder Borreliose verursachen
- Sind Sie sich unsicher, lassen Sie die Zecke von einem Arzt entfernen
- Markieren Sie die Einstichstelle. Bilden sich dort später Rötungen, gehen Sie unverzüglich zum Arzt und lassen Sie sich auf Borreliose untersuchen!
Achtung: Zecken können Erkrankungen wie FSME oder Borreliose übertragen! Informieren Sie sich speziell über Zeckenbisse in unserem Zeckenbiss-Special
Vermeiden Sie Insektenstiche wie Zeckenbisse, indem Sie bei Wanderungen in hohen Gräsern und Büschen (z. B. an Waldrändern) festes Schuhwerk und geschlossene Kleidung tragen. In FSME-Risikogebieten empfiehlt sich eine FSME-Schutzimpfung
Insektenstiche im Mund
Besonders gefährlich wird es, wenn Insektenstiche im Mund- und Rachenbereich auftreten. Durch das Verschlucken eines Stechinsekts kann es den Mund- und Rachenbereich verletzen, das Insektengift lässt nun das Gewebe anschwellen, welches die Atemwege verengen können. Schwellungen im Halsbereich können besonders bei Alergikern im schlimmsten Fall zur Erstickung führen. Die ersten Symptome sind Schwellungen von Zunge, Lippen und Rachen sowie ein stechender Schmerz im Mundbereich. Wichtig ist vorallem: Bewahren Sie Ruhe, Panik verschlimmert die Schwellung nur und die Atmung wird noch mehr behindert!
Erste Hilfe bei Insektenstichen im Mund
- Rufen Sie bei Atemnot sofort einen Notarzt und befolgen Sie seine Anweisungen!
- Entfernen Sie Krawatten oder enge Krägen
- Kühlen von Hals- und Mundbereich durch kalte Wickel oder das Lutschen von Eiswürfeln
- Bei akuter Atemnot: Beatmung kann Leben retten!
Besonders wichtig ist es, Essen und Getränke im Freien nicht unbeaufsichtigt liegen zu lassen. Untersuchen Sie stets Ihre Nahrung und Getränke auf Insekten, achten Sie hier besonders auf Ihre Kinder. Diese sollten keine offenen und uneinsichtigen Getränke sowie Süßspeisen im Freien bekommen. Besser sind Abdeckungen von Speisen, wenn Sie diese nicht beaufsichtigen können. Benutzen Sie durchsichtige Gläser und trinken Sie durch einen Strohhalm. So vermindert sich das Risiko unbeabsichtigt ein Stechinsekt zu verschlucken.