Wenn im Frühjahr die Temperaturen steigen und sich die Sonne wieder öfters zeigt, dann lockt es uns in die Natur. Ob an Seen, im Park, auf städtischen Wiesen oder im eigenen Garten – kaum einer möchte bei warmen Sonnenschein in den vier Wänden sitzen.
Jedoch profitieren nicht nur wir Menschen von dem schönen Wetter und den milden Temperaturen, auch die Tier- und Insektenwelt erfreut sich an den günstigeren Bedingungen. Durch das wärmere Klima können Mücken, Zecken und co. sich einfacher vermehren und auf Raubzug gehen. Besonders in Gräsern, Wäldern und auf bodennahen Pflanzen sitzen z. B. Zecken, welche auf einen Wirt warten, bei dem Sie sich durch das Blut ernähren können. Geht man mit nackten Beinen oder offenen Hosen durch ein Zeckengebiet, so riskiert man einen ungewünschten Begleiter aufzunehmen.
Zeckenbiss – Was tun?
Nach der Wanderung sitzt nun ein kleiner schwarzer Punkt am Innenschenkel – Was nun? Hat die Zecke nun einmal zugebissen, sollten Sie zunächst erstmal Ruhe bewahren. Keinsfalls sollten Sie die Zecke mit den Fingern einfach abziehen oder von der Haut kratzen. Verletzt die Zecke sich beim Entfernen, so können Gliedmaßen wie der in die Haut gebohrte Kopf in der Biss-Stelle stecken bleiben und ernsthafte Infektionen hervorrufen.
Wichtig ist: Entfernen Sie die Zecke zügig.
Je länger sie in der Haut bleibt, desto größer ist das Risiko einer Infektionsübertragung. Erreger wie Borreliose oder FSME werden meist erst nach längerem aktiven Saugvorgang auf den Menschen übertragen. Im Fachhandel gibt es spezielle Zangen zum Entfernen der Zecken. Diese sind so geformt, dass der Kopf der Zecke aus der Haut gedreht werden kann. Die L-förmige Zangenenden umfassen den Zeckenkopf, ohne den Körper zu beschädigen. Nun kann man ihn am Kopf angesetzt vorsichtig aus der Haut drehen. Eine solche Zange sollten Sie stets bei aktivitäten im Freien mit sich führen. Praktisch ist auch eine sog. „Zeckenkarte“: Sie hat einen speziell geformten Spalt, mit der die Zecke direkt am Kopf unterschoben werden und herausgezogen werden kann. Durch das scheckkartenartige Format passt eine solche Zeckenkarte in jedes Wandergepäck. Bleiben dennoch Teile der Zecke in der Haut verankert, so lassen Sie diese unverzüglich durch einen Arzt entfernen, damit keine Infektion entsteht.
Von früher empfohlenen Hausmitteln wie das Einreiben der Zecke mit Öl, Nagellack oder Klebstoff wird dringend abgeraten: Zu groß ist die Möglichkeit, dass sich die Zecke zum Schutz noch tiefer in das Gewebe beißt oder ihren Mageninhalt samt möglicher Infektionsherde (Viren, Bakterien) in der Wunde entleert.
Die juckenden und brennenden Insektenstiche und Zeckenbisse sind jedoch nicht das Hauptproblem: gefährlich können sie werden, wenn z. B. Krankheiten wie Borreliose oder FSME, die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis, durch Zecken übertragen werden.
Weiterlesen zum Thema „Zeckenbiss“:
- FSME (Frühsommer-Meningo-Enzephalitis)
- FSME-Schutzimpfung
- Borreliose
- Borreliose Symptome erkennen