Informationen über die Beantragung und Durchführung einer Kinderkur
Kinderkuren werden in klimatisch besonderen Lagen (See, Gebirge) durchgeführt, in speziellen Vorsorge- und Reha-Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, die von den Krankenkassen nach dem SGB V (§ 107 und § 111) anerkannt sein müssen.
Die Therapien und Behandlungsformen werden vom Arzt verordnet und überwacht. Die gesamte Betreuung liegt in den Händen erfahrener und engagierter Mitarbeiter, die neben den medizinischen und pflegerischen Aufgaben besonderen Wert auf Gesundheitserziehung, pädagogisch-soziale Beeinflussung und aktive Freizeitgestaltung legen.
Die Krankenkassen müssen für eine Kinderkur zahlen, die Eltern sind zuzahlungsfrei. Der Hausarzt entscheidet, ob ein Kind eine Kur braucht und stellt einen Kurantrag oder bescheinigt die Kurbedüftigkeit des Kindes. Mit diesen Unterlagen beantragen Sie bei der Krankenkasse eine Kinderkur. Die Kur sollte mindestens vier Wochen dauern, damit sie Erfolg hat.
Wann ist die beste Zeit für eine Kinderkur?
Dies hängt von der Krankheit ab. Besonders gute Erfolge z. B. bei Atemwegsinfekten wie Asthma erzielt man eher in der kühleren Jahreszeit einen Erfolg. Bei Allergien ist eine Kur im Frühsommer geeignet und bei Hautkrankheiten am besten im Sommer.
Da in fast allen Einrichtungen während der Schulzeit Kur-Unterricht erteilt wird, werden Unterrichtsversäumnisse weitgehend vermieden. Die Schulen sind verpflichtet, die Kinder für eine ärztlich verordnete Kur vom Unterricht freizustellen.
Neben körperlichen Beeinträchtigungen bestehen bei Kindern oftmals auch psychosoziale oder psychosomatische Probleme.
Im Vorsorgebereich geht es vor allem darum, Erkrankungen vorzubeugen und die Anfälligkeit für Krankheiten zu verringern oder bei schon bestehenden Krankheiten eine drohende Chronifizierung zu verhindern. In der Rehabilitation ist es wichtig, bestehende Krankheiten zu lindern, einer Verschlimmerung vorzubeugen oder auch den Umgang mit einer chronischen Erkrankung zu erlernen oder richtige Verhaltensweisen einzuüben.
Für Kinder und Jugendliche unterscheiden sich Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen grundlegend von den Maßnahmen für Erwachsene. Während der Kur sind die Kinder immer in einer stabilen Gruppe von Gleichaltrigen eingebunden. Die Kinder werden neben dem medizinischen Personal von pädagogisch ausgebildeten Personen betreut. Dadurch wird erreicht, dass die emotionale und psychosoziale Bezugswelt der Kinder im Vordergrund steht. Des Weiteren brauchen Kinder erheblich mehr Zeit, um sich an die neue Situation und die klimatischen Veränderungen anzupassen.
Adipositas Behandlung bei Kindern
Übergewicht bzw. Adipositas ist in unserer heutigen Zeit zu einer Volkskrankheit geworden. Mittlerweile sind 40 % der Kinder, die eingeschult werden, übergewichtig.
Übergewicht entsteht durch falsche Essgewohnheiten und fehlende sportliche Aktivitäten. Bereits im Kindesalter werden diese falschen Gewohnheiten erlernt und oftmals auch durch die Eltern beigebracht. Adipositas führt langfristig zu Erkrankungen wie hoher Blutdruck, Diabetes, Erkrankungen des Bewegungsapparates sowie Verfettung von verschiedenen Organen (z.B. Leber).
Bei der Adipositas Kur für Kinder wird zunächst durch die medizinische Untersuchung des Kindes der körperliche Zustand betrachtet, sowie durch die psychologische Aufnahmeuntersuchung das Umfeld, die allgemeinen Gewohnheiten und der Esszustand beleuchtet. Danach wird gemeinsam mit den Eltern und dem Kind eine Therapie zum Abnehmen für das Kind festgelegt.
- Die Kinder werden über Essen im Allgemeinen aufgeklärt sowie über die Problematik der weitergehenden Erkrankungsmöglichkeiten.
- Die Kinder lernen in Kochkursen die Zubereitung und den Geschmack an fettarmer Ernährung.
Gleichzeitig werden die Eltern in speziellen Kochkursen dazu geführt, die fettarme Ernährung zu Hause weiter zu praktizieren und ihr Einkaufsverhalten zu verändern. - Die Kinder lernen Spaß an sportlichen Aktivitäten zu haben.