Die vom Verhaltensforscher und Psychologen Dr. David E. Nathanson entwickelte Delfin-Therapie ist eine der bekanntesten Therapieformen, welche man zusätzlich und unterstützend zu den konservativen Therapien anbietet.
Die viel umworbene Delfin-Therapie soll den Effekt einer normalen (Physio-)Therapie verstärken, den körperlich oder geistig behinderten Kindern die Angst vor Fremdem nehmen und sie zu weiteren Erfolgen in der Therapie animieren. Den Delfinen wird im Bezug auf mentale und körperliche Behinderungen gerade bei Kindern eine enorme therapeutische Fähigkeit zugesprochen. So geht man davon aus, dass Delfine ein sehr sensibles Gespür für den Umgang besonders mit behinderten Kindern haben.
Die intelligenten Tiere werden in das normale Therapiekonzept wie bspw. in das einer Physiotherapie mit eingebunden, wobei die Begegnung vom Kind mit dem Delfin als Belohnung und Ansporn für weitere Erfolge gilt.
Die meisten behinderten Kinder reagieren mit Faszination und ohne Scheu auf die großen Meeres-Säuger, sie bauen eine Bindung zu den Tieren auf und sind motiviert weitere Therapieerfolge zu erzielen. Zusätzlich trägt der Aufenthalt im bzw. am Wasser sowie das milde Klima zu einem entspannten und stressfreien Aufenthalt bei, welches oftmals Lernerfolge durch eine so entstandene und bessere Aufnahmefähigkeit bewirkt.
Die Delfine werden im Vorweg speziell für die Therapie ausgebildet. Sie werden zumeist schon im Reservat geboren und werden von klein auf mit dem Umgang mit Kindern und den therapeutischen Übungen trainiert. Der Mensch ist ihm nicht fremd und stellt für ihn keine Bedrohung dar, es ist seine „Beschäftigungstherapie“ an den Übungen teilzunehmen. Auch die Delfine benötigen einen gezielten Umgang, der ihre hohe Intelligenz sowie ihren Bewegungsdrang zulässt und fördert.
Therapiezentren mit Delfinen gibt es auf der ganzen Welt. Am bekanntesten sind die Delfinreservate in den USA und dem Mittelmeerraum, wie beispielsweise in der Türkei oder Spanien. Auch in Deutschland gibt es Delfinarien, welche Therapien anbieten. Die Tiere werden jedoch alleinig in Bassins abgehalten, welches eine umstrittene Form der Haltung ist und meist nur zu Forschungszwecken betrieben wird.
Wichtig bei der Auswahl des richtigen Delfinreservates ist auch der geografische Standort. Werden die Delfine in Außenbecken oder Buchten gehalten, so setzt dieses ein mildes Klima voraus, welche den Effekt der Therapie durch die zusätzliche Entspannung im warmen Wasser und der Sonne steigert.
Erfolge durch Delfin-Therapien
Durch eine Delfintherapie wird die Motivation des Patienten angeregt und seine aktive Mitarbeit gefördert. Durch die beruhigende Wirkung der sensiblen Meeressäuger sowie die entspannte Atmosphäre im warmen Wasser wird das behinderte Kind optimal auf eine bessere Aufnahme von den Therapieinhalten vorbereitet. Das Konzept beruht auf die aktive Interaktion von Mensch und Tier, dessen Zusammenführung und körperlicher Kontakt als Ansporn und Belohnung für einen therapeutischen Erfolg.
Grundsätzlich hat sich der therapeutische Kontakt zwischen Mensch und Tier als äußerst wirksam ergeben. Das Besondere an den Delfinen ist neben dem lösenden Wasser-Kontakt auch das sensible Gespür der Tiere sowie deren Laute, welche bewiesenermaßen als sehr animierend, heilend und therapiefördernd gelten. Sie sprechen bestimmte Regionen im Gehirn an und können Defizite in der Wahrnehmung ausgleichen.
Delfine sind äußerst kommunikations- und lernfreudig und ahnen die Verhaltensweisen der Menschen nach, was die Bindung zum Menschen weiter begünstigt. Durch die Hilfe des Therapeuten baut das Kind eine Bindung zum Delfin auf und wird animiert die Übungen mit Hilfe des Tieres durchzuführen.
Eine erfolgreiche Therapie hängt jedoch vorallem mit der Kontrolle des behandelnden Arztes zusammen, welcher das individuelle Therapiekonzept entwirft und laufend nachkontrolliert. Er entscheidet, welche Übungen angewendet werden, und zielt auf individuelle Fähigkeiten und deren Förderung ab.