Ihr Bauch ist kugelrund und Sie können es kaum noch abwarten, dass Ihr Baby endlich das Licht der Welt erblickt. Einige Vorboten verkünden bereits einige Wochen vorher die baldige Geburt, andere Anzeichen lösen den Startschuss für das große Ereignis aus…
Die Vorwehen
Leichte und unregelmäßige Wehen, die Sie einige Wochen vor der Geburt verspüren, werden als Vorwehen oder auch als Senkwehen bezeichnet. Keine Panik! Sie sind noch kein Anzeichen für eine bevorstehende Geburt, aber Ihr Körper bereitet sich so auf eine baldige Entbindung vor. Diese Wehen bewirken, dass das Baby nach und nach tiefer in Ihr Becken rutscht und so eine optimale Geburtslage einnimmt.
Müdigkeit und Schweregefühl
Zum Ende der Schwangerschaft fühlen Sie sich nur noch müde und ausgelaugt. Es überkommt Sie ein Gefühl der Schwere, jede Bewegung kostet Sie viel Kraft und ist nur noch anstrengend. Hören Sie auf Ihren Körper und ruhen Sie sich aus. Lassen Sie den Haushalt links liegen und beauftragen Sie Ihren Partner oder Familie und Freunde, alltägliche Dinge für Sie zu erledigen.
Der Schleimpfropf löst sich
Während der Schwangerschaft ist der Muttermund durch den Schleimpfropf verschlossen. Etwa 1 bis 2 Tage vor der Geburt oder auch erst am Tag der Geburt löst sich dieser Schleimpfropf. Den Abgang bemerken Sie entweder als nassen Fleck oder Schleim im Slip. Mit dem Lösen des Pfropfes geht eine kleine Blutung einher, weil dabei kleine Gefäße am Muttermund einreißen. Keine Sorge, dass ist völlig normal. Die Blutung, die schwächer als eine Regelblutung ist, wird auch Zeichenblutung genannt. Sie signalisiert als Vorbote, dass die Geburt bald bevorstehen wird. Meistens treten dann die Wehen nicht viel später ein, bei einigen Frauen können sie aber auch zeitgleich mit Abgang des Schleimpfropfes auftreten.
Der Blasensprung
Der Startschuss ist gefallen
Plötzlicher Austritt von warmer Flüssigkeit, entweder als Schwall oder auch tropfenartig, ist ein Hinweis dafür, dass Ihre Fruchtblase gesprungen ist. Bis zu einem Liter Fruchtwasser tritt dabei aus. Sie befinden sich nun mitten in der Geburt, ganz gleich ob Sie Wehen haben oder nicht. Der Blasensprung kann unterschiedlich einsetzen, zu unterscheiden sind:
- Vorzeitiger Blasensprung: Die Fruchtblase springt vor Beginn der Wehen.
- Frühzeitiger Blasensprung: Die Fruchtblase springt während der Eröffnungsphase.
- Rechtzeitigen Blasensprung: Ist der Muttermund vollständig geöffnet, kommt es zum Fruchtblasensprung
Im Gegensatz zum Urin können Sie diesen Abgang nicht „anhalten“. Außerdem ist die Flüssigkeit klar und geruchslos. Jetzt sollten Sie unbedingt Verbindung mit Ihrer Hebamme aufnehmen oder in die Klinik fahren. Die Zeit für Ihr Baby im Bauch ist nun begrenzt, da es sonst zu Infektionen kommen kann. Sollten die Wehen nicht binnen von 24 oder 48 Stunden selbständig einsetzen, werden sie durch wehenfördernde Medikamente eingeleitet.
Die Wehen
Schmerzhaft, aber unvermeidlich: Die Wehen. Nicht alle Frauen verpüren sofort einen Schmerz, sondern zunächst eine leichte Verhärtung des Bauches. Mit der Zeit breitet sich der Schmerz langsam im Bauch aus. Anfangs kommen die Wehen im stündlichen oder längerem Abstand. Nur ein leichter Schmerz, der sich etwas verstärkt und dann wieder abebbt ist wahrnehmbar. Mit der Zeit wird der Abstand zwischen den Wehen kürzer, dafür auch um so schmerzhafter. Am besten notieren Sie sich, in welchen Intervallen die Wehen auftreten. Beträgt der Kontraktionsintervall von Wehe zu Wehe nur noch 15 bis 20 Minuten, sollte Sie in die Klinik oder einen anderen Geburtsort Ihrer Wahl aufsuchen. Erwarten Sie bereits Ihr zweites Kind, sollten Sie noch eher auf den Weg begeben, denn die letzten Wehen können deutlich kürzer sein als beim ersten Kind!
Tipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich um „echte“ Wehen handelt, so nehmen Sie ein warmes Bad. Gehen die Wehen zurück, handelt es sich um harmlose Vorwehen. Sind sie dennoch weiterhin spürbar oder verstärken sich sogar, künden diese Wehen die Geburt an!
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