Bei der Kalendermethode (Pearl-Index: 15 – 35) werden die (un)fruchtbaren Tage der Frau durch mehrmonatige Beobachtung des Zyklus bestimmt.
Die Kalendermethode gehört zu den Methoden der natürlichen Familienplanung und ist allein durchgeführt sehr unsicher im Hinblick auf Verhütung. Die Kalendermethode ist als alleinige Verhütungsmethode wegen mangelnder Sicherheit daher als nicht geeignet zu bewerten. Im Gegenteil ist die Kalendermethode eher zur Errechnung der fruchtbaren Tage bei Kinderwunsch zu empfehlen. Die Anwendung dieser Methode setzt dabei grundsätzlich einen stabilen Zyklus der Frau voraus. Normalerweise dauert ein Zyklus 28 Tage.
Der erste Tag des Zyklus ist der Tag, an dem die Regelblutung einsetzt. Die Blutung dauert normalerweise 4 bis 5 Tage. Danach beginnt ein neuer Aufbauprozess, eine Eizelle wird von einem Eierstock abgestoßen und wandert. In der Phase des Eisprungs ist die Eizelle ca. einen Tag befruchtungsfähig. Wird die Eizelle nicht befruchtet, beginnt der Abbauprozess. Während des monatlichen Zyklus gibt es individuelle Schwankungen. Stress und körperliche oder auch seelische Belastungen, Reisen oder ähnliche Veränderungen, wirken sich auch auf den Zyklus der Frau aus. Dadurch findet der Eisprung nicht immer am gleichen Tag statt und die fruchtbare Zeit muss daher auf ungefähr 9-10 Tage eingeplant werden.
Berechnung
Zur Berechnung der (un)fruchtbaren Tage werden bei der Kalendermethode ein Jahr lang die Tage von einer Monatsblutung zur nächsten Periode notiert. Die Eizelle selbst ist nach dem Eisprung nur etwa 12 bis 18 Stunden befruchtungsfähig. Die Spermien des Mannes überleben jedoch drei bis fünf Tage. Man muss somit nicht nur am Tag des Eisprungs auf Geschlechtsverkehr verzichten oder auf andere Verhütungsmethoden zurückgreifen, sondern auch die Tage zuvor.
Der Eisprung der Frau findet 14 Tage vor Beginn der nächsten Monatsblutung statt. Wenn der Zyklus einer Frau z.B. 30 Tage dauert, findet der Eisprung am 16. Tag nach Menstruationsbeginn statt. Die fruchtbaren Tage werden wie folgt berechnet: Vom kürzesten Zyklus werden 17 Tage abgezogen, um den frühstmöglichen Zeitpunkt des Eisprungs zu bestimmen. Dann werden vom längsten Zyklus 13 Tage abgezogen, um den spätmöglichsten Termin zu bestimmen. Beispiel: Kürzester Zyklus 26 Tage minus 17 Tage = 9. Zyklustag. Längster Zyklus 31 Tage – 13 Tage = 18. Zyklustag. Der Eisprung liegt bei diesem Beispiel rein rechnerisch zwischen dem 9. und dem 18. Zyklustag, d. h. an diesen Tagen muss verhütet werden bzw. besteht eine große Chance bei ungeschütztem Verkehr schwanger zu werden.
Vorteile
Die Vorteile der Kalendermethode liegen klar auf der Hand: Sie belastet nicht den Körper, hat keine Nebenwirkungen und bedingt keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Zudem ermöglicht sie einen groben Überblick über den Zyklus, in welchen Sie nicht eingreift. Auch entstehen bei der Kalendermethode keine Kosten.
Nachteile
Die Nachteile der Kalendermethode äußern sich im Hinblick auf die Verhütung in der hohen Unsicherheit. Auch für Frauen mit unregelmäßigem Tagesrhythmus ist die Methode nicht geeignet. Die Kalendermethode schützt letztendlich auch nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten.