Frühgeburt – Wenn das Baby nicht mehr warten will…
Normalerweise dauert eine Schwangerschaft 40 Wochen. Wenn das Baby zwischen der 23. und 37. Woche das Licht der Welt erblickt, spricht man von einer Frühgeburt.
Oft kommt sie für die werdenen Eltern überraschend. Der medizinische Fortschritt macht es möglich, dass auch Frühchen eine Überlebenschance haben, die bereits in der 24. Schwangerschaftswoche geboren werden. Doch schnell werden Eltern von Ängsten geplagt: Wird sich unser Kind trotzdem normal entwickeln?
Eine verständliche Sorge, denn die Organe der Frühchen sind noch nicht in der Lage, lebenswichtige Funktionen zu übernehmen. So müssen die Kleinen meistens beatmet werden, da die Lungen noch nicht voll ausgereift sind. Schon wenige Minuten ohne Sauerstoff nach der Geburt können geistige wie körperliche Behinderungen bewirken. Unter Umständen kann es auch zum Atemstillstand kommen. Da das Immunsystem der Frühchen noch nicht voll ausgebildet ist, besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Die Beigabe von Antibiotika ist dann notwendig.
Warum kommt es zu einer Frühgeburt?
Verschiedene Faktoren können dafür verantwortlich sein, eine Frühgeburt auszulösen. Dazu zählen beispielsweise:
- Infektionskrankheiten (z.B. Chlamydien)
- Herz-, Lungen-, Leber- und Nierenerkrankungen
- Diabetes
- Bluthochdruck
- Übermäßiger Alkohol-, Drogen- und Zigarettenkonsum
- Unzureichende Ernährung
- Schwere körperliche Belastung
- Vorzeitige Wehentätigkeit
Kann man einer Frühgeburt entgegenwirken?
Während der Schwangerschaft sollten Frauen regelmäßig die Voruntersuchungen wahrnehmen. Nur so können beispielsweise Infektionserkrankungen, die das Risiko einer Frühgeburt erhöhen, auch erkannt und behandelt werden.
Bei Einsetzen vorzeitiger Wehen ist Ruhe unbedingt einzuhalten. Eine Freistellung von der Arbeit ist meistens unumgänglich, unter Umständen ist ein dauerhafter Krankenhausaufenthalt erforderlich. Das Ungeborene sollte so lange wie möglich im Bauch der Mutter verbleiben. Mit sogenannten Wehenhemmern wird versucht, frühzeitige Wehen zu unterbinden. Mit der Gabe von Kortison soll die Lungenreifung des Babys gefördert werden.
Doch wann die Geburt letztendlich bevorsteht, ist nicht vorhersehbar. Kündigt sich das Baby noch vor der 32. Schwangerschaftswoche an, so wird das Frühchen oft per Kaiserschnitt entbunden. Dieser Eingriff ist schonender für das Kind.