Der Name In Vitro Fertilisation steht wörtlich für die Befruchtung im Reagenzglas.
Diese Behandlung kommt zur Anwendung, wenn ein Eileiterverschluss oder eine Endometriose vorliegt oder die Frau Antikörper gegen die Spermien gebildet hat. Wenn das Ejakulat weniger als 20 Prozent bewegliche Samenzellen enthält oder wenn eine Inseminationsbehandlung nicht erfolgreich war, wird diese Methode ebenfalls eingesetzt.
Wie läuft die In Vitro Fertilisation – IVF-Behandlung konkret ab?
Die Frau erhält zunächst eine unterstützende Hormonbehandlung, so dass der Eierstock mehrere reife Follikel bildet. Diese werden unter örtlicher Betäubung und Ultraschallkontrolle über die Scheide abgesaugt und in eine Nährlösung übertragen. Der Samen des Mannes wird mit Hilfe eines Verfahrens konzentriert, dass heißt die Anzahl der beweglichen Spermien wird erhöht. Im Labor werden dann in einem Reagenzglas Eizellen und Spermien zusammengeführt. Eine mikroskopische Kontrolle nach einem Tag gibt Aufschluss darüber, ob eine Befruchtung stattgefunden hat. War die Befruchtung erfolgreich, werden mehrere Eizellen nach ca. zwei Tagen mittels eines Katheters in die Gebärmutterhöhle eingebracht. Da sich nicht jede befruchtete Eizelle in die Gebärmutter einnistet, ist eine Übertragug mehrer Eizellen erforderlich. Dadurch erhöhen sich die Chancen einer Schwangerschaft, allerdings erhöht sich somit auch das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft.
Erfolgsquote
Wird nur eine befruchtete Eizelle in die Gebärmutter eingesetzt, liegt der Schwangerschaftserfolg bei 25 %. Die Erfolgssquote steigt bis auf 60 % an, wenn der Frau mehrere befruchtete Eizellen eingesetzt werden.
Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)
Die ICSI-Methode kommt zum Einsatz, wenn die Ursachen für die Kinderlosigkeit beim Mann zu finden sind. Entweder liegt eine Unterproduktion von Samenzellen vor oder deren Bewegungsfähigkeit ist eingeschränkt oder aber die Samenzellen sind so verändert, dass sie nicht in die Eizelle eindringen können, so dass eine Befruchtung ausgeschlossen ist.
Wie läuft die ICSI-Behandlung konkret ab?
Die ICSI-Behandlung verläuft im Grunde wie die In Vitro Fertilisation (IVF). Die Befruchtung erfolgt hier allerdings mit Hilfe einer sehr feinen Nadel, mit der eine zuvor „ausgesuchte“ Samenzelle unter dem Mikroskop in die Eizelle injeziert wird. Die befruchtete Eizelle wird anschließend in die Gebärmutter übertragen.
Erfolgsquote
Wird ledigliche eine befruchtete Eizelle übertragen, liegt eine Schwangerschaftswahrscheinlichkeit von 5 % vor, bei der Verpflanzung von drei Eizellen steigt die Rate auf bis zu 30 % an. Bei mehreren Behandlungszyklen erhöht sich die Erfolgsquote auf bis zu 60 %.
Kosten der künstlichen Befruchtung
Die Kosten für die Ursachenermittlung der Kinderlosigkeit werden grundsätzlich von den gesetztlichen Kassen übernommen.Die Behandlungskosten und die Kosten für Medikamente werden zu 50 Prozent getragen. Die verbleibenden Kosten müssen vom Paar selbst bezahlt werden. Voraussetzung für die Kostenübernahme ist, dass das Paar verheiratet ist und die Altersbegrenzung der Frau zwischen 25 bis 40 Jahren und beim Mann unter 50 Jahren liegt.
Vor der Behandlung muss der Krankenkasse ein Kostenplan vorgelegt werden. Dieser muss Aufschluss über die Diagnose, die geplante Behandlungsmethode und die voraussichtlichen Kosten und Dauer der Behandlung geben. Je nach Behandlungsmethode gelten bestimmte Einschränkungen der Kostenübernahme. Eine rechtzeitige Rücksprache mit der Krankenkasse ist daher wichtig, um den Anteil der selbst zu tragenden Kosten besser kalkulieren zu können.