Schicksal Fehlgeburt
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Wann spricht man von einer Fehlgeburt?
Wenn ein Baby mit einem Gewicht von unter 500 g tot geboren wird oder vor Erreichen seiner Lebenfähigkeit geboren wird, spricht man von einer Fehlgeburt (Abort). Je nach Eintritt der Geburt wird zwischen einer frühen und einer späten Fehlgeburt unterschieden. Von einer frühen Fehlgeburt ist die Rede, wenn die Geburt bis zur 12. Schwangerschaftswoche (SSW) eintritt. Eine späte Fehlgeburt liegt bis zur 25. SSW vor. Wiegen die Babys mehr als 500 g, so gelten sie als Totgeburt.
Wodurch wird eine Fehlgeburt ausgelöst?
Bei der Entwicklung des Embryos kann es zu Fehlern bezüglich der Genverteilung kommen. Der fehlgebildete Embyo soll nicht heranwachsen und wird somit vom Körper abgestoßen. Gerade die frühen Aborte sind in über der Hälfte der Fälle auf diese Fehlentwicklung des Embryos zurückzuführen. Weitere Auslöser für Fehlgeburten Störungen können sein:
- Infektionen der Schwangeren
- Fehlbildungen des Mutterkuchens
- Angeborene Fehlentwicklung der Gebärmutter
- Hormonelle Störungen (Schilddrüsenstörungen, Gelbkörperschwäche)
- Blutgruppenunverträglichkeit (beim zweiten Kind)
- Körperliche Belastungen
- Psychischer Stress
- Alkohol-, Drogen-, Zigarettenkonsum
- Missbildungen des Spermas
Wie äußert sich eine Fehlgeburt?
Treten Blutungen während der Schwangerschaft auf, können diese ein erstes Indiz für eine bevorstehende Fehlgeburt sein. Bei einer frühen Fehlgeburt nimmt die Schwangere zunächst Blutungen wahr, anschließend folgen Wehen. Die späte Fehlgeburt kündigt sich zuerst mit Wehen an und erst danach kommt es zu Blutungen.
Oftmals (bei ca. 70 %) werden frühe Fehlgeburten von den Frauen nicht bemerkt, da der Abgang als verspätete Regelblutung gedeutet wird.
Formen der Fehlgeburten
Fehlgeburt ist nicht gleich Fehlgeburt. Medizinisch werden folgende Formen unterschieden:
Abortus imminens
Die Schwangerschaft ist zwar intakt, aber die Schwangere bemerkt eine vaginale Blutung. Medizinisch wird versucht, die drohende Fehlgeburt zu unterbinden und die Schwangerschaft zu erhalten. Die Einhaltung strikter Bettruhe sowie wie die Verabreichung von Wehenhemmern und auch Beruhigungsmitteln ist nun erforderlich.
Abortus incipiens
In diesem Fall setzt die Fehlgeburt unaufhaltsam ein. Die Schwangere bemerkt die Fehlgeburt durch den Fruchtblasensprung und Einsetzen der Wehen. Eine Therapie ist nicht mehr möglich. Ziel ist es, die Geburt komplikationslos für die Schwangere zu beenden.
Abortus incompletus
Bei dieser Form der Fehlgeburt sind nicht alle Schwangerschaftsbestandteile abgegangen. Beispielsweise wurde die Plazenta (Mutterkuchen) nicht abgestoßen. Daher muss diese Fehlgeburt schnellstmöglich in der Klinik beendet werden.
Missed abortion
Wenn das Kind im Mutterleib abstirbt, aber es weder zu Blutungen noch zu Wehentätigkeit kommt, spricht man von einer Missed abortion. Schwangere nehmen plötzlich keine Kindsbewegungen mehr wahr. Mit Hilfe der Ultraschalluntersuchung wird der Kindstod festgestellt. Die Geburt des toten Kindes wird mit medikamentöser Unterstützung eingeleitet. Für die betroffenen Frauen eine besonders belastene Situation, da sie das Kind auf natürlichem Wege gebären.